Die Geschichte
von Werner Kohnen
8. vom Schiff „WERNER-GISELA“

1969 - MS WERNER-GISELA: Meine Jungfernfahrt ausfahrend am Oldersumer Siel - Ems

Von 1957 bis 1962 fuhr meine Mutter mit meinem Vater mit dem Motorschiff M/S “Werner-Gisela”, ex. Schleppkahn “Hugo Stinnes Persönlich” aus Börgermoor als Partikulierschiff im Wesentlichen für die Firma Brenntag, Ableger des Kohlenmonarchen Hugo Stinnes, über die westdeutschen Kanäle. Ich blieb bei den Großeltern und musste die täglichen Arbeiten eines kleinen Bauernhofes verrichten.
Das waren die Tiere versorgen- 6 Schweine, 3-4 Heidschnucken, 33 Hühner, 1 Pferd (sogenanntes Panjepferd), 4 Kühe, die morgens und abends gemolken werden wollten (und nicht nur das!), Torf reinholen, Holz kleinhacken, Niedersächsischen Kreuzgarten bearbeiten, hinterm Pferd pflügen, Heu einholen, Berge von Kartoffeln und Berge von Steckrüben einpflanzen und einsammeln und im Winter die Rüben für die Tiere ziehen. Nebenbei lief die Schule einher.
Im dritten Schuljahr sollte ich nicht versetzt werden, nach heutiger Schulnorm käme ich in die Sonderschule (Dummenschule). Dagegen wusste meine Mutter Rat und kaufte mir Bücher, die zu der Zeit keiner bei uns im Dorf besaß. Das ging bei mir dann soweit, dass ich in der 5. Schuljahrklasse durch besondere Qualitäten Klassenstunden in Rechnen und Erdkunde geben durfte. Dies dürfte einigen meiner Mitschüler in Erinnerung geblieben sein.
