Die Geschichte

von Werner Kohnen

13. Radarfahrten

Mit der Modernisierung in der aufkommenden Motorschiff­fahrt hatten einige Tankreedereien wie die ESSO, van Om­meren und die B.R.A.G. etc. die ersten Radaranlagen in­stalliert als Firmenschiffe sowie auch die aufkommenden Schubboote.

Bei den Partikulieren war es in dieser Zeit noch nicht üblich und ich sann auf bessere Ausnutzung bei Nacht­und bei Nebelfahrt.

Es gelang mir dann, ein Radargerät gebraucht zu kaufen von der Rijkswater Police aus Den Helder. Dies war ein Deccar Radar 217.

Nach abgelegter Radardiplomprüfung in Mainz lernte ich schnell, damit auch bei sogenannter Null Sicht auch in Schleusen einfahren zu können und Fahrwasserengen zu durchfahren.

Heutzutage gibt es modernere Geräte, die ein wesentlich besseres Bild darstellen, aber zu meiner Zeit musste man ein Radarbild lesen und bewerten können, dass eine gefahrenfreie Fahrt zu Berg und zu Tal möglich war.

Das heißt vor allen Dingen, dass man bei Hochspan­nungsleitungen einen Punkt in der Fahrwassermitte hat, der nicht weggeht und man nicht weiß, ob es ein Ge­genstand ist oder ein Schiff oder Boot, oder ob es
eine Fata Morgana ist.

Für mich hieß das stets dann, die Fahrt herunternehmen, Ausguck nach vorne, Nebelsignale abgeben und Vorsicht walten zu lassen. Das A und O, um das Schiff sicher zu bewegen.

Da die Auflösungen noch nicht so gut waren, musste man Erfahrungen im Gehirn auf die Sichtfläche vernetzen, um daraus den richtigen Kurs anzulegen für Ruderanlagen, Wendeanzeiger und Radarübereinstimmung.

Wichtig eben auch die Kommunikation der entgegenkommen­den Mitläufer und Überholer.