Die Geschichte
von Werner Kohnen
21. FBI – meine Liebe

Nach meinen großen erfolgreichen Fahrten mit dem M/S „Hünenkönig“ wurde es Zeit, meinen privaten Haushalt in Ordnung zu bekommen. Dass es nichts mit der sprichwörtlichen Sauberkeit zu tun hat, versteht sich von selbst.
Aber irgendwann stand wie üblich der Schifferball in Ostrhauderfehn bei „Bilker“ an.
Ich hatte eine hübsche Dame eingeladen, die gerade am Studieren war, aus einer Schifferfamilie, zum Schifferball.
Und dort saß, wie es nicht anders konnte, eine holde Blondine, die mich schneller eingefangen hatte, als ich wollte, im sinnbildlichen Sinne. Sie war dorthin von ihrem Bruder und ihrer Schwägerin mitgenommen worden, da ihr Mann Helmut Gerdes 2 Jahre zuvor verstorben war, an einer Gasexplosion in Berlin für die Berliner Stadtwerke und deren Spätfolgen an Gasvergiftung.
Sie war eingeladen von meinem Schwager, Matrose Jürgen Drieling, von dem M/S ,,Frauke“.
Ich möchte noch mit einem Satz erwähnen und betonen, dass ihr ehemaliger Mann auch aus der Schiffahrt kam, aber sich bei der Firma IMBEMA aus Berlin einen großen Namen machte, auch durch verschiedene Systemreparaturen an Gasleitungen in Wien und Berlin. Wie dem auch sei, ich tanzte mit meiner Lady nicht nur durch den Schifferball.
Ich tanze immer noch gerne und besonders mit ihr. Es dauerte nicht lange und wir zogen zusammen und das auch nicht ohne Grund, weil wir Nachwuchs bekamen, unseren Sohn Hans.
Meine Frau hatte schon 2 Kinder, Tochter Yvonne und Sohn Andreas. Also habe ich versucht, meine Kinder zu erziehen, wie auch ihr verstorbener Vater sie gerne erzogen gehabt hätte, und zwar in dem Sinn, bevor man erzieht, sich erst einmal selbst zu erziehen und danach kann man vielleicht einen Ton sagen für die richtige Richtungsgebung und Anleitung.
Da ich meine Kinder, also meine Tochter, unsere Kinder und meinen Sohn, in jeder Form und auch zu jeder Möglichkeit mit gleicher Liebe und Fürsorge und zur Richtungsgebungdie gleiche Strenge verteilt habe, hatten und haben wir eine sehr glückliche Familie. Und man kann’s mir glauben, das ist nicht einfach!!!
Mit den Jahren erwies sich meine Frau, so unverheiratet wie wir nun mal waren, in wilder Ehe trotz meines katholischen Glaubens, in vielerlei Hinsicht als viel standfester, seriöser, mit einem enormen Langmut ausgestattet, der mich ein ums andere Mal um den Verstand brachte.
Versteht sich von selbst, dass sie dafür von meinen Kindern und von mir auch den Namen FBI erhielt, denn so eine Frau, die hört nicht nur alles und die sieht nicht nur alles, das Schlimme daran, sie weiß auch alles!
Welcher Mann kann davon nicht ein Lied singen?
Somit bin ich jetzt sehr lange verlobt bzw. liiert, sehr glücklich, obwohl schon einige Taifune und Salz durch die Zeit geflossen sind, aber ich hab meiner Lady viel Glück zu verdanken; über ein großartiges Leben mit ihr.
Denn die Dame bereitet mir alles vor, ob es die Betreuung der Familie mit dem Drumherum ist, mein Leben, meine Wäsche, die Abfahrten vorzubereiten usw..
Bleibt nur noch zu vermelden, ich habe ein Problem mit ihr: Ich muss des Öfteren Nein sagen, denn das Essen, das wir in Hülle und Fülle bekommen, schmeckt so gut, dass sich zu jeder Zeit der Herr Kneipp in der Oberfläche meines Gehirns festsetzt und jedes Mal sagen muss: Ich bin satt, ich mag kein Blatt. So was ist mir anderswo noch nirgends untergekommen.
Um es klarzustellen: Davon kann jeder Sternekoch nur träumen!
Was für eine Lady!!! Dem Herrgott sei’s gedankt!
Nach 25 Jahren hatte ich meiner Lady ein Lied geschrieben, einen Hit, siehe „Song for Frisian Lady“, geschrieben in unserer gemeinsamen plattdeutschen ostfriesischen Sprache.