Die Geschichte
von Werner Kohnen
12. meine Routen

Da mein Schiff für die Zeit im gewerbemäßigen Sinne zu der zeit 1970 Jahren eigentlich zu groß war, musste ich stets daran feilen, Ladung zu bekommen.
Ich begab mich als einer der ersten Binnenschiffer auf den Markt, die als Partikulier frei auf dem Frachtmarkt agierten, normal war, dass man für irgendeine Ladungsfirma wie WTAG, Lenkering, Renus, Rhenania, Karl Gross, Jan Müller, Haniel, Dettmer, Transportgenossenschaft wie auch die MainschiffahrtsTransportgenossenschaft für einige Jahre fest befrachtet wurde.
Da mir in der Zeit das alles nicht schnell genug ging, variierte ich mich frei auf dem Markt. Das heißt ich nahm Fracht an von der Firma EVAG, Preußag, Haniel, Transest, ALBA, Tromp, Lukassen, de Grave, Union Baustoffhandel usw..
Dieses freie Agieren befähigte mich dazu, schneller auf die eingehenden Märkte zuzugreifen und ein besseres Frachtaufkommen zu erzielen.
Mit dem M/S „Werner-Gisela“ bewegte ich mich im Wesentlichen mit Getreidefahrten von Emden zur Hildesheimer Börde und zu den Krefelder und Mannheimer Getreidemühlen, Zuckerrübentransporte von Sachsenhagen nach Köln, Stahltransporte von Mertert/Luxemburg nach Rotterdam, Feyenoord-Overschie.
Einer super Reise war Getreide vom Hafen Weener nach Nieuweschans über den Dollart mit etwa 2,5 – 3,5 m Wellen (Wir hatten was mitgemacht). Wir haben gedacht, die Welt geht unter! Keine Bojen nur ab und zu ein Strauchspitze zu sehen.
Mit dem M/S „Hünenkönig“ fuhren wir im Wesentlichen Kohle vom Ruhrgebiet nach Hagondange und von Metz Getreide zum Main nach Schweinfurt, Würzburg, Bamberg, auch von Nancy.
Oberrhein-Kiestransporte nach Winschoten, Leer, Emden, Kampe.
Futtermitteltransporte von Rotterdam nach Minden, Hannover, Braunschweig.
Kunstdünger der BASF von Krefeld nach Antwerpen. Baumstämme von Antwerpen nach Basel.
Sehr viele Reisen Blei und Zink von Nordenham nach Essen, Köln und Nürnberg usw.
Da alle Reisen für mich persönlich sehr schön waren, möchte ich auch keine hier herausheben und wie gesagt sehne ich mich immer noch nach dem Wasser und der Quelle des Lebens.